Ich hab' zwar keinen Vergleich, aber wie mir viele Leute berichteten, soll es einem in Chile mit dem Spanischlernen wesentlich schwerer ergehen als in anderen Teilen Südamerikas wie etwa in Peru. Der Grund: die Chilenen kürzen liebend gerne Wörter ab, sprechen den Vokal "s" so gut wie gar nicht aus und verwenden oftmals Worte, die in keinem Wörterbuch zu finden sind. Cachaí? - Was soviel heißt wie: Versteh'st?
Weiters existiert im chilenischen Spanisch wie im Rest Südamerikas auch, keine 2. Person Plural (also kein vosotros - weder in Wort noch in Schrift), die Chilenen sind aber sehr höfliche Leute und haben nun die Angewohnheit statt der 2. Person Einzahl (tú) einfach sowas wie die 2. Person Mehrzahl (vosotros) zu sprechen, doch ohne dem "s" usw, das ja in Chile nicht ausgesprochen wird. Man sagt also statt ¿Comó estás? in Chile ¿Comó estaí? oder statt - tienes spricht man tenís - CACHAÍ?
Hinzu kommt natürlich wie in jeder anderen Sprache auch, der "Slang", der dann je nach Alter und Ort unterschiedlich ausfällt. So ist der Begriff huevón in Chile weit verbreitet, kann aber je nach Kontext verschiedene Bedeutungen haben, welche von "Arsch..." bis "Kumpel" reichen. ¿Cachaí huevón?
Und um dem noch einen draufzusetzen, kommen noch Worte hinzu, die sich aus dem "Mapudungun" - der Sprache der Mapuche- Indianer ableiten. Es gibt noch viele weitere Eigenheiten, doch dies soll nur ein kurzer Abriß meiner Erfahrungen hier in Chile sein. Aber keine Angst, man kommt schnell in den Rhythmus der Sprache rein!
Tja da denkt man, man beherrscht eine Sprache und dann...Sprachen wirklich lernen kann man nur im Land und nicht in einem Kurs, das macht der Artikel schön deutlich!
AntwortenLöschentrotzdem lustig geschrieben ;-)