Glücklicherweise konnten wir die ersten Wochen in der Hosteria meines Vaters übernachten. Das verschaffte uns genügend Zeit um nach einem geeigneten Mietobjekt zu suchen. Aufgrund der relativ günstigen Mietpreise hier, war schnell klar, daß wir ein Haus samt Grund etwas außerhalb von Puerto Varas mieten möchten.
Es kostete uns viele Telefonate und viel Recherche im Internet, bis wir auf ein Objekt gestoßen sind, dessen Größe und dessen Preis für uns geeignet zu sein schien. Also vereinbarten wir einen Termin zur Besichtigung des Objekts. Das Treffen mit dem Makler sollte um 14:00 des folgenden Tages stattfinden. Und dann passierte, was wir eigentlich auch erwarteten. Am nächsten Tag um 14:15 war immer noch niemand am vereinbarten Treffpunkt aufgetaucht, denn der chilenische Begriff von Zeit ist nun mal sehr dehnbar. Nach unzähligen Telefonaten mit der Immobilienagentur wurde uns letzten Endes mitgeteilt, daß der Makler sein Handy abgeschaltet hat und nicht erreichbar sei! Wir könnten das Haus aber zumindest von Außen besichtigen. Besser als Nichts!
In den folgenden Tagen besichtigten wir noch viele weitere Häuser, doch damit uns so etwas nicht noch einmal passiert, ließen wir uns ab nun von der Hosteria abholen, was die Sache wesentlich vereinfachte.
Als wir uns dann nach einigen Überlegungen für ein bestimmtes Haus entschieden hatten, folgte die nächste Überraschung. Ich rufe beim Makler an und teile diesem mit, daß ich das besichtigte Haus nun gerne zum angegebenen Preis mieten möchte. Der Makler schien zunächst darüber erfreut und sagte, daß er alles weitere mit dem Eigentümer vereinbaren müsse, und mich dann später zurückrufen werde. Der besagte Anruf kam aber nicht, also rief ich am nächsten Tag abermals an. Nun erklärte man mir, daß das Haus nicht mehr zu mieten sei, ich dieses aber um 65 Millionen Pesos (ca. 100.000 EUR) nun kaufen könne. Interessant, aber "Nein danke!"
Wie ich heute aus diversen Erzählungen Anderer weiß, ist das was uns passierte, keine Ausnahme. Es ist hier in Chile nun mal alles etwas anders und was heute noch schwarz ist, kann morgen schon weiß sein. Damit muss man sich abfinden!
Natürlich hat die Geschichte ein gutes Ende und heute sind wir froh, daß alles anders kam. Wir leben nun auf einer Parcela mit 5000 m² Grund (kleinste Grundstücksgröße in Chile) in einem etwa 140 m² großen Haus etwas außerhalb von Puerto Varas. Das Grundstück ist bewaldet und das Holzhaus wurde mit viel Liebe gebaut, was man sofort merkt, wenn man das Haus betritt. Außerdem haben wir mit Carlos, unserem Vermieter, einen sehr guten Freund gefunden! Doch das ist eine andere Geschichte.
Unser neues Zuhause in Chile |
Unser Wohnzimmer |
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